Montag, 6. April 2020

Dem goldenen Faden folgen

Photo by Lukas Briellmann


Wir stehen am Beginn der Karwoche, Tage in denen alles drunter und drüber geht: Macht und Ohnmacht,Jubel und Kriegsgeschrei, Treueschwüre und Verrat, Sehnsucht nach Sinn und Leben und die Zerstörung all dessen, wofür Jesus eingestanden ist.
Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag - durch all diese existenziellen Tage zieht sich unsichtbar der goldene Faden eines erfüllenden Lebens, nach dem wir uns alle sehnen. Ostern? Wir brauchen Geduld. Die wünsche ich Ihnen!
Lukas Briellmann


Endlich leben.
Das wünsche ich mir.
Ein volles, erfülltes, befreites Leben.
Lange genug habe ich mich einfach leben lassen.
Alle wollen etwas von mir
- ich selbst auch –
erwarten,
dass ich funktioniere,
dass ich gut drauf bin,
alles im Griff habe.
Aber ich bin keine Maschine.
Ich bin ein Mensch.
Und ich will leben.

Vor mir liegt die Zukunft, mein Leben,
alles ist offen, voller Möglichkeiten.
Und dann kommt irgendwie alles ganz anders
als gedacht, geplant, als ersehnt.
Ich habe mir das so nicht vorgestellt.
Warum so viele Schwierigkeiten?
Es gibt Situationen, die ich nicht verstehen kann.
Pläne zerschlagen sich. Vorstellungen. Träume.
Ich habe es nicht in der Hand.

Ich möchte vertrauen.
Aber immer wieder schleichen sich Zweifel ein.
Kann man Vertrauen lernen?
Ja, man kann. Aber nicht ohne viel Geduld.
Langsam wachsend.
Denn Vertrauen hat man nicht einfach, Vertrauen wird.

Einen eigenständigen Weg gehen.
Sich treu bleiben.
Dem Druck der Masse standhalten.
Versuchen, dass etwas in Bewegung kommt,
neue Wege gefunden werden.
Auch wenn die Hindernisse zu gross scheinen
und mein Beitrag scheinbar nur eine kleine Veränderung bewirkt.

Aus: F. Sayn-Wittgenstein "Sehnsucht nach Leben"

Wir wünschen Ihnen einen empfindsame, erfüllende und stärkende Karwoche.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen